SCHEFF - Karlsruhe-Baden
SCHEFF-Projekt des Büros für Integration Karlsruhe
Ende November 2017 fand im Nachgang einer Spendenübergabe in Höhe von 10.000 EUR des Karlsruher Lions Clubs Karlsruhe-Baden über das Büro für Integration Karlsruhe an das Projekt SCHEFF ein Treffen aller Beteiligten an der Carl Hofer Schule in Karlsruhe statt.
4 Mitglieder des Lions Clubs (Präsident Daniel Klinger, Sekretär Dr. Rüdiger Schmidt, Jugendbeauftragter und Schatzmeister des Hilfe Vereins Dr. Manfred Verhaagh sowie Integrationsbeauftragter des Distrikts 111SN Roland Lay), Vertreter der Schule, Vertreterin des Büros für Integration Frau Anja Geyer, die Leitung des Projektes SCHEFF, Mitarbeitende des Projektträgers vom Internationalen Bund (IB) Baden sowie Schülerinnen und Schüler aus dem Projekt nahmen an dem Austausch teil.
Markus Roller, Bereichsleiter der VABO-O Klassen (Vorbereitung Arbeit/Beruf ohne Deutschkenntnisse), sprach von „komplexem Unterricht“ in den VAB-O Klassen für Flüchtlinge: „Ich höre Sprachen, bei denen ich vor 2 Jahren noch nicht einmal wusste, dass sie existieren“, so Roller. Schulleiter Joachim Spatz sieht die fast 100 Jahre alte Carl Hofer Schule als „eine Expertise in der Ausbildung für Personen mit Migrationshintergrund“. Es gäbe eine lange Tradition in der Berufsvorbereitung.
Abteilungsleiter Markus Schneider berichtete von den vielen neuen Schülerströmen aus dem Ausland in den letzten Jahren. Dabei hätte man den Blick nach außen gerichtet, um neue Kooperationen und Projekte zu finden, die den zugewanderten Schülern zugutekommen würden.
An dieser Stelle greift das Projekt SCHEFF vom Internationalen Bund, in dem die Schülerinnen und Schüler in Deutsch, Berufsorientierung und verstärkt auch in Mathematik unterstützt werden. Das Projekt sei „ein herausragendes Beispiel in seiner Organisationsform“, lobte Schneider die anwesende Projektleitung vom IB Baden, Sonja Lenz.
Begonnen hat das Projekt im Januar mit 2 Gruppen á 4 Lernenden, mittlerweile gäbe es 7 Gruppen, Tendenz steigend. In den VABO-O Klassen lernen Schüler verschiedenster Herkunft und kommen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen – das ist eine echte Herausforderung. Für Schüler, die mehr Unterstützung benötigen, ist darum das Projekt SCHEFF ins Leben gerufen worden. „Hier finden diese eine tolle Ergänzung“, so Roller.
Und die Arbeit trägt Früchte- in der Zwischenzeit geht die Nachfrage nach einem Platz sogar von den Schülerinnen und Schülern selbst aus.
Das Projekt SCHEFF deckt mittlerweile fast alle Berufsschulen mit VAB-O Klassen in Karlsruhe ab“, berichtete Lenz stolz. Die durchführenden Studenten von der PH und dem KIT würden den Lernenden hochqualitativen Unterricht bieten. Bereichsleiterin Benita Sommer erzählte von den Anfängen zur Projektidee beim IB und der großen Begeisterung von Frau Geyer vom Büro für Integration Karlsruhe. Das Projekt wird zu großen Teil aus Mitteln des Büros für Integration zur Umsetzung des Integrationsplans finanziert.
Frau Geyer hat das Projekt mit ihren konzeptionellen Ideen sehr unterstützt. „Ob das Projekt auch über 2018 hinaus vom ESF gefördert wird, ist abhängig von der Politik“, so Geyer.
Dr. Manfred Verhaagh von unserem Lions Club befand, dass die Stadt und Wirtschaft ja interessiert daran sein müssten, „Migranten in die Gesellschaft zu integrieren“. Schneider bemerkte, dass „manchmal Leute mit guten Soft Skills aus dem System fallen, weil die fachlichen Anforderungen zu hoch sind.“
Die Flüchtlinge und Migranten in den Klassen kämen überwiegend aus Ländern wie Eritrea, Gambia, Zentralafrika, Mazedonien, Rumänien der der Türkei.
Verhaagh berichtete von einer Sprach-DVD, die an einer anderen Schule gerade ausprobiert würde. Diese Sprach-DVD würde beim Erlernen der deutschen Aussprache helfen.
Die Bereichs- und Abteilungsleitung der Carl Hofer Schule zeigte sich sehr interessiert daran. 500 Stück sollen zunächst produziert werden. Frau Lenz berichtete, dass eventuell bald mit einem Ergotherapeuten zusammengearbeitet wird, um Projektteilnehmer, die bisher von rechts nach links schrieben oder wenig Schul- und somit auch Schreiberfahrung sammeln konnten, motorisch zu unterstützen.